Purpose-Driven Marketing: Diese Vorteile hat dein Unternehmen

Konsumenten legen zunehmend Wert auf Marken mit klaren Prinzipien. Purpose-Driven Marketing stärkt das Vertrauen und fördert eine tiefere Kundenbindung. Nur was genau macht diesen Ansatz so erfolgreich?

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Definition

Was ist Purpose-Driven Marketing?

Purpose-Driven Marketing stellt den Unternehmenszweck über den reinen Profit. Anders als traditionelles Marketing, das oft auf kurzfristige Gewinne abzielt, fokussiert sich diese Strategie auf langfristigen gesellschaftlichen Mehrwert.

Oder kurz: Der Zweck des Unternehmens wird zum Mittelpunkt aller Aktivitäten und wird authentisch nach außen kommuniziert.

 
Purpose-Driven Marketing verbessert die Mitarbeiterbindung und sorgt für mehr Verkäufe

Das sind die Auswirkungen des Purpose-Driven Marketings.

Corporate Social Responsibility

Die Ursprünge dieses Konzepts liegen in der Corporate Social Responsibility (CSR). CSR beschreibt die Verantwortung von Unternehmen gegenüber der Gesellschaft. Sie beinhaltet auch Aktivitäten, die über das eigentliche Kerngeschäft hinausgehen.

Dazu gehört zum Beispiel …

  • der Schutz der Umwelt
  • die Förderung sozialer Gerechtigkeit
  • die Verbesserung der Lebensqualität

Mit dem zunehmenden Wunsch nach ethischem Konsum fordern auch Konsumenten Transparenz und Authentizität von Marken. Unternehmen müssen auf diese Nachfrage reagieren, indem sie ihre Werte ausrichten, diese kommunizieren und sich gesellschaftlichen Themen widmen. Genau das ist Purpose-Driven Marketing.

Tipp: Mehr Infos zum Thema Corporate Social Responsibilty bekommst du auf der eigens dafür eingerichteten Website des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.

Einfluss von Purpose-Driven Marketing auf das Konsumentenverhalten

Die gute Nachricht: Purpose-Driven Marketing beeinflusst das Verhalten von Konsumenten. Der Fokus auf Werte schafft Vertrauen und Bindung und sorgt auch dafür, dass Kunden bestimmte Marken bevorzugen.

1. Konsumentenpräferenzen

Studien wie die von AdAlliance zeigen, dass bis zu 68 Prozent der Verbraucher besonderen Wert auf den schonenden Umgang mit Ressourcen legen, während 65 Prozent auf Toleranz und Nicht-Diskriminierung achten. Dies erhöht den Studienmachern zufolge die Kaufbereitschaft um bis zu 14 Prozent.

In einer anderen amerikanischen Studie von Porter Novelli/Cone gaben 50 Prozent der Befragten an, von ihrem üblichen Kaufverhalten abzuweichen, wenn ein Unternehmen eine klare Mission verfolgt und bestimmte Werte vertritt.

2. Emotionale Bindung und Loyalität

Purpose-Driven Marketing schafft zusätzlich eine emotionale Bindung zwischen Marke und Konsument. Es entsteht eine Art Zusammengehörigkeitsgefühl, wenn Marken und Konsumenten gemeinsam für eine gute Sache einstehen.

Dieses positive Erlebnis verstärkt die Kundenbeziehung und damit die Loyalität von Kunden gegenüber der Marke. Loyale Kunden werden oft zu Markenbotschaftern und tragen durch Weiterempfehlungen zum organischen Wachstum bei.

3. Transparenz und Authentizität

Vor allem jüngere Generationen wie die Gen Z fordern aktiv Transparenz und Authentizität von Unternehmen. Sie bewertet Marken nicht allein nach ihren Versprechen, sondern nach deren tatsächlichen Handlungen. Du musst also sicherstellen, dass die Werte in allen Bereichen des Handelns umgesetzt und genau das kommuniziert wird. Auch das leistet Purpose-Driven Marketing.

4. Differenzierung im Wettbewerb

In gesättigten Märkten hilft Purpose-Driven Marketing bei der Differenzierung. Auch in Märkten mit sinkender Markentreue kann ein klarer Purpose die Kundenbindung stärken und die Preissensibilität reduzieren.

Wenn du dich also nicht mehr über den Preis differenzieren kannst, ist Purpose-Driven Marketing ein gutes Mittel, um dich von Konkurrenten abzuheben.

Beispiele erfolgreicher Purpose-Driven Brands

Der Schuhhersteller TOMS spendet ein Drittel des Gewinns für gute Zwecke und gemeinnützige Organisationen. Besonders herauszustellen ist der Impact-Report. Jedes Jahr zeigt das Unternehmen, was die Bemühungen gebracht haben.

Beispiel für Zeck-orientiertes Marketing von Toms

Patagonia ist oft das Vorzeigeunternehmen in Sachen Purpose. Es setzt sich insbesondere für den Umweltschutz und Ressourcenschonung ein. Das Unternehmen nutzt seine Plattform, um auf ökologische Probleme aufmerksam zu machen und spendet einen Großteil der Gewinne an Umweltorganisationen.
Dove setzt auf Körperpositivität und Selbstakzeptanz. Mit Kampagnen, die echte Menschen statt Models zeigen, fördert die Marke ein positives Selbstbild und engagiert sich gegen unrealistische Schönheitsideale. Auch dieses Marketing folgt einem gesellschaftlichen Purpose.

Interne Vorteile von Purpose-Driven Marketing

Neben den Vorteilen auf Kundenseite bringt Purpose-Driven Marketing auch interne Vorteile für Unternehmen mit sich, die man nicht vernachlässigen darf.

Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung

Mitarbeiter identifizieren sich stärker mit einem Unternehmen, das über die reine Gewinnmaximierung hinausgeht und Werte vertritt, die sie auch vertreten. Dahinter steht eine einfache Tatsache: Menschen wollen sinnvolle Arbeit leisten und durch ihren Job einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten. Das können sie bei Purpose-getriebenen Unternehmen besser.

Innovation durch Werteorientierung

Wertegetriebene Unternehmen entwickeln zudem oft innovative Lösungen, um sozialen und ökologischen Herausforderungen zu begegnen. Ein klares Werteverständnis führt zu mehr Investitionen in nachhaltige Produkte und Services. Diese Ausrichtung kann zur Erschließung neuer Märkte und einer langfristigen Wettbewerbsfähigkeit führen.

Gefahr des „Purpose-Washings“ 

Konsumenten sind in der Regel zunächst skeptisch gegenüber neuen Marketingkampagnen. Wenn Unternehmen ihren Purpose nicht authentisch leben, drohen Vorwürfe des „Purpose-Washing“. Das ist das Äquivalent zum Greenwashing, also der Tatsache, dass Unternehmen zwar nachhaltiges Handeln kommunizieren, dieses aber nicht oder nicht konsequent tun.

Erfahre hier mehr über das Greenwashing und wie du es vermeidest.

Zudem erfordert echter Purpose langfristiges Engagement. Unternehmen müssen bereit sein, Zeit und Ressourcen zu investieren, um ihre Mission authentisch umzusetzen. Der Purpose ist bestenfalls in allen Unternehmensbereichen sichtbar.

Umsetzung von Purpose-Driven Marketing in der Praxis

 Damit Purpose-Driven Marketing erfolgreich ist, muss es also glaubwürdig und nachhaltig integriert werden.

1. Entwicklung eines glaubwürdigen Purpose

Unternehmen sollten zunächst eine interne Analyse durchführen, um ihre Werte und Visionen zu identifizieren. In Zusammenarbeit mit Stakeholdern und Zielgruppen wird der Purpose formuliert. Dieser Prozess an sich benötigt Zeit und sollte im bestenfall alle wichtigen Personen im Unternehmen einbinden. Er kann auch Teil eines Markenkonzepts sein.

2. Integration in die Unternehmenskultur

Der Purpose muss in allen Bereichen des Unternehmens verankert werden. Führungskräfte spielen dabei eine zentrale Rolle als Botschafter. Vom Produktdesign bis zum Kundenservice – der Unternehmenszweck muss spürbar sein, auch im Kleinen.

3. Kommunikation und Marketingstrategie

Erst im letzten Schritt geht es an das eigentliche Marketing der Maßnahmen. Der Purpose sollte durch eine Cross-Channel-Strategie in Social Media, PR und anderen Kanälen kommuniziert werden. Dazu eignen sich eher nachhaltige Marketingkanäle, die nicht unbedingt auf den kurzfristigen Peak ausgerichtet sind.

Eine transparente Berichterstattung über Fortschritte und Erfolge stärkt das Vertrauen der Konsumenten. Denk also z.B. über Impact-Reportings oder andere Maßnahmen nach. Darüber hinaus kann es sich lohnen, den Purpose direkt auf Produktdetailseiten zu kommunizieren, um tatsächlich damit auch Conversions zu steigern.

Fazit

Purpose-Driven Marketing ist mehr als ein Trend. Es bietet Unternehmen die Möglichkeit, sich von der Konkurrenz abzuheben, langfristige Kundenbeziehungen zu schaffen und gleichzeitig interne Vorteile wie Mitarbeiterbindung und Innovation zu fördern.

Der Erfolg hängt jedoch davon ab, wie glaubwürdig und nachhaltig der Purpose in der Unternehmenskultur verankert ist. Unternehmen, die dies meistern, können nicht nur ökonomisch, sondern auch gesellschaftlich positiv wirken.

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Über Yvonne Romes

Yvonne ist studierte Politik- und Rechtswissenschaftlerin, entdeckte jedoch bereits früh ihre (größere) Leidenschaft für Digitalmarketing. Sie ist unsere Expertin für ganzheitliche Digital Marketing Strategien und Inhouse-Optimierungspotentiale. Erfahrungen dazu bringt sie unter anderem aus Tätigkeiten bei Marken wie sparhandy.de und OBI Digital mit. Yvonne verfügt zudem über einen Lehrauftrag für Digitales Marketing an der FOM Hochschule in Köln und tritt regelmäßig als Speakerin bei Fachkonferenzen in Erscheinung. Bei planinja ist Yvonne die Expertin auf dem Gebiet der ganzheitlichen Digital Marketing Strategien. Unsere Kunden profitieren von ihrer souveränen Art der Moderation und analytischen Denkweise, die zur gezielten Identifizierung von Potentialen und Optimierungsansätzen führt.