Retention Marketing: So gut funktioniert das Marketing mit Bestandskunden
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Gerade in wettbewerbsintensiven Branchen ist die Kundenbindung für das Wachstum eines Unternehmens essenziell. Große E-Commerce-Anbieter erzielen einen Großteil ihres Umsatzes über Wiederkäufer. Das Geheimnis hinter dem Erfolg ist das Retention Marketing. In diesem Beitrag zeigen wir Dir, warum Bestandskunden für Dein Geschäft so wichtig sind und wie Du es schaffst, die Kundenbindung zu erhöhen.
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Was bedeutet Retention Marketing?
Das Retention Marketing zielt darauf ab, die Bindung zu Bestandskunden zu verbessern. Auf diese Weise kann ein Unternehmen mehr Umsatz aus den bereits bestehenden Kunden erzielen. Im Prinzip gibt es zwei zentrale Ziele des Retention Marketings (zu deutsch: Kundenbindungsmarketing):
- Das Unternehmen erhöht die Zahl der Wiederkäufer und der Wiederkaufsraten: Hier geht es darum, möglichst viele Bestandskunden dazu zu bringen, erneut ein Produkt des Unternehmens zu kaufen. Je öfter der Kunde konvertiert, desto besser.
- Das Unternehmen erhöht langfristig den Customer Lifetime Value (CLV), also den Wert eines Kunden: Dieses Ziel resultiert aus dem ersten Ziel. Der CLV lässt sich zusätzlich aber auch durch eine Erhöhung des durchschnittlichen Bestellwerts verbessern.
Im Gegensatz zum herkömmlichen Marketing geht es beim Retention Marketing also nicht darum, die Kundenbasis an sich zu erhöhen. Neukunden spielen kaum eine Rolle. Vielmehr sollen Strategien zur Kundenbindung entwickelt werden, um mehr aus der bestehenden Kundenbasis zu schöpfen.
Für wen ist das Retention Marketing sinnvoll?
Nicht alle Unternehmen müssen sich gleichermaßen mit dem Retention Marketing beschäftigen. Ob Du dich mehr auf die Kundengewinnung als auf die Kundenbindung konzentrieren solltest, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
1. Größe des Unternehmens
Je mehr Verkäufe Du an einem Tag generierst, desto wichtiger wird für Dich die Beziehung zu Deinen Kunden. Hast Du noch keine echte Kundenbasis aufgebaut, sollte Dein Fokus zunächst auf der Kundengewinnung liegen.
2. Kaufhäufigkeit
Vertreibst Du ein Produkt, dass Kunden in der Regel öfter kaufen müssen (bspw. Lebensmittel, Getränke, Bürobedarf …), wird für Dich das Retention Marketing wichtiger. Benötigen Deine Kunden aber in der Regel nur eine Version Deines Produkts, musst Du dir Add-ons und zusätzliche Upsells überlegen, die Du den bestehenden Kunden verkaufen kannst.
3. Artikelwert
Je teurer ein Produkt, desto mehr lohnt sich zwar das Retention Marketing, allerdings wird es gleichzeitig schwieriger, die Kunden zum erneuten Kauf zu bewegen.
Am meisten lohnt sich das Retention Marketing also für die Unternehmen, die eine hohe Kundenbasis, eine hohe Kaufhäufigkeit und gleichzeitig einen hohen Artikelwert haben. Bei anderen Gegebenheiten sollte man ziemlich genau auf den Einsatz und Ertrag dieses Marketings schauen und die KPIs stetig auf ihre Rentabilität überprüfen.
Strategien für eine bessere Kundenbindung
Erfüllt Dein Unternehmen die Voraussetzungen, muss eine gute Balance zwischen der Neukundengewinnung und der Marketing Retention gefunden werden. Es gibt dabei verschiedene, sinnvolle Strategien, um die Kundenbindung zu steigern:
- Abos und Zeitverträge:
Über Abos schaffst Du eine langfristige Bindung zum Kunden, die häufig durch einen Vertrag gekennzeichnet ist. Das funktioniert auch im E-Commerce: Anbieter wie Zalando bieten beispielsweise einen Zugriff auf exklusive Produkte und schnellere Lieferzeiten für Premiumkunden an. - Software-Bindung:
Nutzen Deine Kunden eine Software von Dir, kannst Du zusätzliche Funktionen und Erweiterungen anbieten, um den Umsatz durch die Bestandskunden zu erhöhen. Ein Beispiel hierfür ist das SaaS-Unternehmen Team Viewer, die mittlerweile für verschiedene Kunden Software- und Upgrade-Möglichkeiten zur Verfügung stellen. - Emotionale Bindung:
Das ist die wohl nachhaltigste Strategie der Kundenbindung. Sie beruht auf Vertrauen und Zufriedenheit. Sende den Kunden ansprechende Mails, Rabatte oder Treuepunkte, um eine emotionale Bindung herzustellen. Je zufriedener die Kunden sind, desto empfänglicher sind sie für solche Angebote. - Personalisierung:
Auch über die Personalisierung schaffst Du eine emotionale Bindung. Wenn Du weißt, welche Präferenzen Deine Kunden haben, kannst Du ihnen auch nach dem ersten Kauf persönliche Empfehlungen schicken. Ein Beispiel dafür findet sich im Wein-Bereich. Lies Dir hier durch, wie gut bzw. schlecht Online-Weinhändler Kunden halten und welche Optimierungspotenziale es im Bereich der Personalisierung gibt. Wie Du deine Bestandsdaten für Personalisierung nutzen kannst, haben wir Dir an dieser Stelle aufgeschrieben.