Wie die BARMER Sponsoring als Ausgangspunkt für Content Creation nutzt
Content Marketing liegt im Trend. Informative, beratende oder unterhaltende Inhalte bereitzustellen dient nicht mehr nur der reinen Imagepflege – für viele Unternehmen ist es ein wichtiges Element der gesamten Marketingstrategie geworden. Doch woher die Inspiration für Inhalte nehmen? Oftmals gar nicht so leicht. Der Versicherer BARMER zeigt, wie es gehen könnte und vereinigt Sponsoring-Aktivitäten und Content Creation. Ein spannender Ansatz – und idealer Ausgangspunkt für ein Gespräch.
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Warum überhaupt Content Marketing?
Inhaltsverzeichnis
Content Marketing – als fester Bestandteil des Inbound Marketings – ist eine Teildisziplin, bei der es darum geht, Kunden durch die Bereitstellung hochwertiger Informationen zu gewinnen oder langfristig zu binden. Im Vordergrund steht, die eigene Marke oder das eigene Produkt zu erklären, Vorteile aufzuzeigen, Nutzenaspekte zu verdeutlichen oder auch Inspirationen rund um Produkt und Marke zu liefern.
Bei vielen Produkten des täglichen Bedarfs fällt das gar nicht schwer. Bin ich beispielsweise ein Verkäufer hochwertiger Fitnessmatten lässt sich leicht ein breites Spektrum an möglichen Content Ideen rund um das Produkt sammeln. Von potentiellen Homeworkouts (im Videoformat) über weitere Einsatzmöglichkeiten der Matte (als Blog-Artikel) bis hin zu Snack-Ideen für figurbewusste Freizeitsportler (im Rezeptformat).
Aber was tun, als Anbieter erklärungsbedürftiger, komplexer Produkte? Oder Produkten mit hohen Wechsel-Hürden wie Laufzeitverträgen? Oder bürokratisch anmutender Dienstleistungen wie Versicherungen? Da wird es dann schon herausfordernd in Sachen Content Creation, also der Ideenfindung und Konzeptionierung der auszuspielenden Inhalte.
Von Sponsoring zur durchgängigen Content Experience
Wie das trotzdem gelingen kann zeigt einer der – mit rund neun Millionen Mitgliedern – größten gesetzlichen Krankenversicherungen Deutschlands: die BARMER. Seit der Saison 2017/2018 ist sie als Sponsor und Namensgeber der zweiten deutschen Basketball Bundesliga Pro A und Pro B – oder offiziell: der BARMER 2. Basketball Bundesliga aktiv.
Basketball vereint wie keine zweite Mannschaftssportart eine junge Zielgruppe mit hoher Affinität zu Digitalisierung und Lifestyle. Das Engagement der BARMER in die Sportart Basketball beruht auf der Erkenntnis, dass sich immer mehr junge Menschen für diese angesagte Sportart begeistern. Spaß, Spielfreude und Bewegung – egal ob im Spitzensport oder in der Freizeit – sind ein guter Weg, um gesund zu bleiben. Denn wir sind der Meinung: Gesundheit und Sport sind ein perfektes Team.
– so eine offizielle Mitteilung der BARMER.
Nun könnte man meinen, dass es sich dabei um eine reine Marketingaussage im Rahmen der Kooperation handeln könnte – falsch gedacht! Das Sponsoring bildet erst den Auftakt zu umfangreichen Content-Marketing-Aktivitäten des Versicherers mit Sitz in Berlin. So enthält der fast 30.000-Follower-starke Instagram-Account neben Tipps zu Ernährung und Bewegung auch immer wieder Hinweise auf die Kooperation im Bereich Basketball.
Sport und Ernährung als Lifestyle-Thema
Unter dem Kampagnen-Hashtag #burningforbasketball (hier bei Instagram) finden sich diverse inspirierende Inhalte rund um das orangene Leder. Der Content kommt dabei sogar ohne große Werbefiguren aus der NBA aus – stattdessen: ein Abbild aktiver, sportbegeisterter Mitglieder des Versicherers, die von ihren Basketball-Anfängen berichten, in Erinnerungen schwelgen und ihre besondere emotionale Bindung zum Sport schildern – authentisch und ohne gestelltes Bildmaterial.
Auch Diversität kommt dabei nicht zu kurz – so berichtet Rollstuhlbasketballerin Ronja von ihrer sportlichen Leidenschaft, die sie seit einer durch einen Kunstfehler ausgelösten Behinderung begleitet. Die Reaktionen der BARMER Fangemeinde fallen durchweg positiv aus – „Danke @Barmer, dass ihr euch so einsetzt.“
Content Experience durch verschiedene Formate
Auch auf dem YouTube-Channel bietet die BARMER einiges an gut aufbereiteten Inhalten. So reist der basketballbegeisterte „CBAS“, der sonst als bekannter YouTuber unterwegs ist, mit ein paar Kumpels und 1000 gesponserten Basketbällen kurzerhand in einem Wohnmobil durch ganz Deutschland. Dabei trifft er auf Profi-Teams, Trainerlegenden und Freizeit-Zocker gleichermaßen. Das Ganze wird festgehalten in einer anschaulichen Kurz-Doku, die es bereits auf beachtliche zwei Million Views gebracht hat.
Von einem Werbespot für einen Krankenversicherer ist das Video dabei meilenweit entfernt. Im Vordergrund stehen: Emotionen rund um eine Sportart, einen Lifestyle vermitteln und dabei ganz nebensächlich aufblitzen lassen, welche positiven Auswirkungen sportliche Betätigung auf das Ökosystem Mensch hat.
Youtube-Kampagne: „Wir verteilen 1000 Basketbälle in ganz Deutschland“
Möchte der Nutzer vertieft einsteigen, finden sich darüber hinaus auf der Corporate Website der BARMER im Bereich Basketball auch noch sogenannte „Lebensrezepte“ der talentiertesten Nachwuchsspieler des Landes. In kurzen Interviewformaten stellen sie sich Fragen rund um ihre eigene Ernährung, ihre Motivation und sportlichen Ziele. Starker Content für eine junge Zielgruppe!
Wer zum ausgiebigen Content auch noch eine musikalische Untermalung benötigt, für den hält die BARMER sogar eine eigene Playlist bei Spotify bereit. Ebenfalls unter dem Hashtag #burningforbasketball stehen hier die typischen HipHop-Klassiker zum Abspielen bereit, die so oder so ähnlich wohl schon bei diversen Streetball- und Hallenturnieren der musikalischen Begleitung dienten. Es ist gerade die sehr breite Range an Kanälen und Marketing-Werkzeugen, die aus der Gesamtkampagne der BARMER eine für den Nutzer sehr runde und überzeugende Sache macht.
See-Think-Do-Care als Ausgangspunkt
Und dabei kommt es gar nicht darauf an, die wichtigsten Werbeversprechen rund um die Versicherungsprodukte des BARMER-Universums zu präsentieren. Es reicht, dass der Leser, der Video-Zuschauer oder der Social-Media-Nutzer ein positives Gefühl mitnimmt – dass ihm – sollte er zu einem anderen Zeitpunkt Bedarf an einer Versicherungsleistung haben – entsprechend in Erinnerung gerufen werden wird.
Genau das ist es, was Unternehmen, die sich im Rahmen einer Content Strategie Gedanken um mögliche Inhalte machen berücksichtigen sollten. Es geht nicht darum, krampfhaft Themen zu finden, von anderen zu kopieren und den hundertsten Artikel zu gesunden Kochrezepten zu publizieren.
Orientiert man sich am etablierten Marketing-Modell „See-Think-Do-Care“ wird klar: Content Marketing Maßnahmen kommen vor allem in der ersten Phase, der sogenannten See-Phase, zum Einsatz. Dort geht es zunächst nur darum, Aufmerksamkeit zu erlangen, eine positive Markenwahrnehmung und Vertrauen zu schaffen. Der Einsatz von Content Marketing kann so als Grundlage für später folgende Interaktionen des potentiellen Kunden betrachtet werden.